Presseerklärung Berlin, 15.09.2022
Rufbus heißt jetzt Muva – Mehr Mobilität für Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf
Seit Jahren arbeitet Rot-Grün-Rot an der Einführung eines neuen https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/.BVG%20Muva.png/picture-400?_=18340a9d76e
Rufbus-Systems in Berlin.
Damit soll der öffentliche Nahverkehr mit einem neuen Angebot ergänzt werden. Ziel ist es
ein attraktives Angebot für schlecht angeschlossene Gebiete zu schaffen, um als
Zubringerverkehr zum ÖPNV-Netz zu dienen und neue Verbindungen zu schaffen. Am 15.
September startet nun der neue Rufbus unter dem Namen „BVG Muva“.
Im Westen wird das Bediengebiet von der Ringbahn zwischen den Bahnhöfen Ostkreuz und
Frankfurter Allee begrenzt. Im Norden verläuft die Grenze zwischen den Bahnhöfen
Frankfurter Allee und Lichtenberg entlang der Frankfurter Allee, ab dort bis zur Stadtgrenze entlang der
von der S5 bedienten Bahnstrecke Richtung Strausberg. Darüber hinaus wird auch das
nördliche Kaulsdorf durch
den „BVG Muva“ erschlossen. Im Süden begrenzt die Spree das Bediengebiet bis Köpenick
mit Ausnahme vom S-Bahnhof Schöneweide. Im Osten die Stadtgrenze zwischen der Bahnstrecke
und der Spree.
„BVG Muva“ befördert nach Bedarf, Anfragen werden gebündelt und Fahrten kombiniert. Bei
Abhol- und Zielort handelt es sich um Bushaltestellen sowie weitere (über die App
einsehbare) Haltepunkte im Bediengebiet. Ziel ist die Erschließung zeitlich und räumlich
unterversorgter Gebiete. In Marzahn-Hellersdorf betrifft das die Stadtteile Biesdorf, Kaulsdorf
und Mahlsdorf. Es können dabei gezielt barrierefreie Fahrzeuge gebucht werden, denn ein
wichtiges Ziel des neuen Fahrdienstes ist es vor allem auch mobilitätseingeschränkten
Personen gleichberechtigt Mobilität zu ermöglichen. Mit dem zusätzlichen Service
„Aufzugersatz“ sollen nicht nutzbare Zugänge zu Bahnhöfen, fehlende oder defekte Aufzüge
ausgeglichen werden. Der „BVG Muva“ fährt als Aufzugersatz entlang der U8 und Teilen der
U5 (Frankfurter Allee, Magdalenenstraße, Lichtenberg, Friedrichsfelde, Tierpark,
einschließlich der verbundenen Bahnhöfe kreuzender S-Bahn-Strecken) sowie zwischen den
S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde (in beide Richtungen). Eine berlinweite
Erweiterung ist in Planung.
Die Buchung erfolgt über die BVG Muva-App. Telefonisch unter (030) 256-55555
(Aufzugersatz) bzw. (030) 256-23333 (flexible Fahrten).
Für die Nutzung des Aufzugersatzes reicht grundsätzlich ein gültiges VBB-Ticket. ÖPNV und
„BVG Muva“ können mit gültiger Wertmarke im Schwerbehindertenausweis kostenlos
genutzt werden. Schwerbehinderte mit dem Merkzeichen „B“ haben eine Berechtigung zur
kostenfreien Mitnahme einer Begleitperson bzw. eines Blindenführhundes.
Bei den flexiblen Fahrten wird ein gültiges VBB-Ticket (Tarifzone B) benötigt.
• Fahrt vom/zum Bahnhof: pauschaler Zuschlag von 1,50€ für Buchende*n und reduzierter
Zuschlag je Mitfahrende*n von 0,50€.
• Direktfahrt: kilometerbasierter Zuschlag für Buchende*n von 1,50€/km
und reduzierter Zuschlag je Mitfahrende*n von 0,50€/km.
• Zahlung per PayPal, Kreditkarte, Lastschrift oder Gutscheinkarten
Dazu erklären Stefanie-Wagner Boysen (Bezirksverordnete Kaulsdorf/Mahlsdorf), Kristian
Ronneburg (Bezirksvorsitzender DIE LINKE. Marzahn-Hellersdorf), Bjoern Tielebein
(verkehrspolitischer Sprecher Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf)und Philipp Trögel
(Sprecher des Ortsverbandes Biesdorf/Springpfuhl/Friedrichsfelde-Ost):
„Mit dem neuen Rufbus - BVG Muva – haben wir einen Fahrdienst, der tatsächlich die
Außenbezirke abdeckt und es ermöglicht, dass wir Angebotslücken im Nahverkehrsnetz
schließen. Es freut uns vor allem, dass wir in den östlichen Bezirken starten. „BVG Muva“
wird für die Menschen in Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf mehr Mobilität ermöglichen. Die
Einführung darf jedoch nicht dazu führen, dass wir Pläne für den weiteren Ausbau des
Linienverkehrs zurückstellen. Es braucht weiterhin den Ausbau von Bus und Straßenbahn
mit einem attraktiven Takt und einem verlässlichen Fahrplan. Auch die gleichzeitige
Einführung des "Aufzugersatzes" unterstreicht unseren Schwerpunkt in der Verkehrspolitik
Mobilität abzusichern, Barrierefreiheit herzustellen und Teilhabe zu ermöglichen. Dieses
Angebot muss so schnell wie möglich erweitert werden, denn den Fahrgästen auf der U5
kann man nicht erklären, warum der Dienst nicht bis Hönow angeboten wird, denn auch auf
dem östlichen Teil der Strecke fehlen Aufzüge und die zu DDR-Zeiten erbauten Rampen
sind zu steil und keineswegs barrierefrei. Hier setzen wir uns seit Jahren als LINKE dafür ein,
dass die Bahnhöfe mit Aufzügen nachgerüstet werden.“
Presseerklärung | Berlin, 21. Januar 2022
Wichtige Sanierungsmaßnahmen nicht berücksichtigt – werden Marzahner Bahnhöfe abgehängt? https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/.Ahrensfelde.jpg/picture-400?_=17e8215b218
Seit Jahren verhandelt die Senatsverwaltung Umwelt, Verkehr und Klimaschutz mit der Deutschen Bahn über ein Bahnhofsmodernisierungsprogramm. Der Senat und die Deutsche Bahn haben sich mittlerweile über Prioritäten verständigt und eine Maßnahmenliste beschlossen. Bis 2032 sollen über 50 Berliner Bahnhöfe modernisiert werden. Das haben der Berliner Senat und die Deutsche Bahn in einer Rahmenvereinbarung beschlossen.
Dringend notwendige Sanierungen insbesondere an Bahnhöfen der S7 fehlen jedoch in der Liste. Dazu erklären die Mitglieder der Linksfraktion im Verkehrsausschuss der BVV Marzahn-Hellersdorf Stefanie Wagner Boysen und Björn Tielebein:
Mit Unverständnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass es keine klare zeitliche Perspektive für die Realisierung der Verlängerung der Personenüberführung am S-Bhf. Kaulsdorf, auf die der Bezirk seit Jahren wartet, gibt. Ebenso ist die Herstellung der Barrierefreiheit am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße zur Otto-Rosenberg-Straße nicht Teil des Pakets. Bis heute sind damit wichtige soziale Einrichtungen nicht barrierefrei erschlossen. Ebenso sind für den S-Bahnhof Ahrensfelde keine Modernisierungen geplant. Vor dem Hintergrund der langwierigen Diskussionen über den Zustand der Personenüberführung und dem allgemeinen Zustand des Bahnhofs ist das nicht nachvollziehbar.
Die Linksfraktion hat deshalb einen Antrag in das Bezirksparlament eingebracht, der das Bezirksamt auffordert sich gegenüber dem Senat und der Deutschen Bahn für ergänzende Maßnahmen im Rahmen des beschlossenen Bahnhofsmodernisierungsprogramms einzusetzen: So müssen die Verlängerung der Personenüberführung am S-Bahnhof Kaulsdorf früher realisiert und die Barrierefreiheit am S-Bhf. Raoul-Wallenberg-Straße hergestellt werden. Der S-Bahnhof Ahrensfelde muss endlich grundlegend saniert und aus seinem Dornröschenschlaf erwacht werden. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Natur, Tier- und Artenschutz, Verkehr überwiesen.
Rufbus der BVG ab dritten Quartal 2022 auch in den Siedlungsgebieten
Dazu erklären Stefanie Wagner-Boysen, Bezirksverordnete für Mahlsdorf und Kaulsdorf, Bjoern Tielebein, Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, und Kristian Ronneburg, mobilitätspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus:
„Die BVG will ab dem 3. Quartal in Zusammenarbeit mit Via-Transport GmbH einen neuen digitalen Rufbus einsetzen. Zwar gibt es derzeit den ‚Berlkönig‘, jedoch verkehrt dieser nur in der Innenstadt. Der neue Rufbus soll im Osten Berlins rund um die Uhr im Einsatz sein. Somit können Fahrten von Kund*innen in schlecht vom ÖPNV erschlossenen Gebieten gebündelt werden, um sie zu bestehenden oder virtuellen Haltestellen zu bringen.
Bereits in der Vergangenheit haben wir uns dafür stark gemacht, dass ein Rufbussystem dort eingesetzt wird, wo es verkehrlich auch am notwendigsten ist. Daher freuen wir uns sehr über die konkreten Planungen der BVG. Insbesondere für die Menschen in den Siedlungsgebieten Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf, kann und wird dies ein großer Zugewinn sein. Hier haben wir leider immer noch eine schlechtere ÖPNV-Anbindung. Ein neues Rufbussystem würde hier nicht nur teilweise Abhilfe schaffen, sondern auch den Verzicht auf das eigene Auto fördern.“
Der neue Rufbus wird barrierefrei nutzbar sein. Die Buchung und die Bezahlung sollen digital per App sowie analog über ein Call-Center und eine bar bezahlbare Guthabenkarte erfolgen. Die Fahrzeuge werden eine Kapazität von bis zu acht Fahrgästen haben, die sich eine gemeinsame Strecke teilen können. Neben regulären ÖPNV-Haltestellen wird der Rufbus auch Einrichtungen wie Bürgerämter oder Ärztehäuser ansteuern, die besonders für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen von Bedeutung sind. Um Erschließungslücken in den Außenbezirken zu decken, werden auch „virtuelle“ Haltestellen angesteuert, die auf der App angezeigt bzw. vom Call Center benannt werden.
Vorgesehen ist eine Betriebszeit von mindestens 16 Stunden (4:30 Uhr – 20:30 Uhr werktags und 08:00 – 24:00 Uhr an Wochenenden). Für die Nutzung des Rufbus wird es ein differenziertes Preissystem geben, je nach Strecke und Abholort:
· Zubringer zu klassischem ÖPNV innerhalb unterversorgter Gebiete: zur Anwendung kommt der normale VBB-Tarif, der den Tarifbereich B umfasst (kein Zuschlag erforderlich)
· Zubringer zu klassischem ÖPNV außerhalb unterversorgter Gebiete: VBB-Ticket für Berlin B + fixer Komfortzuschlag von 1,50 EUR; Mitfahrende zahlen das VBB-Ticket und 0,50 EUR Komfortzuschlag
· Direktfahrt zwischen virtuellen Haltestellen: VBB-Ticket für Berlin B + variabler Komfortzuschlag zzgl. zum normalen VBB-Tarif in Form eines Kilometerpreises in Höhe von 1,50 EUR je Kilometer; Mitfahrende zahlen das VBB-Ticket für Berlin B + 0,50 EUR Zuschlag je Kilometer.
Die BVG wird das Vergabeverfahren bald starten, damit der Betrieb im Mai 2022 aufgenommen werden kann.
Mit dem neuen digitalen Rufbus stärkt Rot-Rot-Grün die Mobilität in den Außenbezirken. Ich hoffe sehr, dass auch im Bezirk viele Menschen in Kaulsdorf und Mahlsdorf dieses neue flexible Angebot testen werden. Gerade im Siedlungsgebiet, wo die Taktzeiten nicht dicht genug sind und Haltestellen weiter auseinander liegen können, brauchen wir bessere Angebote im Nahverkehr. Der Rufbus kann dabei eine gute Ergänzung sein.